Die Wahrheit über KONY 2012

Am 7. März habe ich einen Blick auf die Trending Topics bei Twitter (die aktuell heiß diskutierten Themen) geworfen und dabei fiel mir „KONY 2012“ auf. Vor allem in den USA wurden sekündlich Tweets mit diesem Schlagwort abgesetzt. Ich stand jedoch wie der Ochs vor dem Berg und fragte mich nur „wer oder was ist Kony?“ – so, oder so ähnlich erging es wohl vielen.

Mittlerweile sind etliche Tage vergangen und das Video über den Rebellenführer Joseph Kony bzw. die dazugehörige Kampagne der Invisible Children Organisation wurde massenhaft verbreitet und diskutiert – nicht nur innerhalb der „Netzgemeinde“, sondern auch in den klassischen Medien.

Ich muss sagen das Video ist wahnsinnig gut und überzeugend gemacht. Man fühlt sich direkt betroffen und möchte das Video ohne groß darüber nachzudenken weiter verbreiten. Das sollte man allerdings nicht, oder zumindest erst nach eingehender Recherche (s.u.) tun, denn: Genau wie bei auf Facebook verschenkten iPhones oder sprechenden Elchen, die nach Kreditkartennummern fragen, sollte man auch einer solchen vermeintlich nur gut gemeinten Aktion mit einem gesunden Misstrauen gegenüberstehen.

Mich hat vor allem ein informativer Artikel bei Spreeblick überzeugt das Video nicht z.B. hier im Blog zu verbreiten.

Wieso ich das Thema doch noch in einem Artikel aufgreife? Ich bin gerade eben auf ein geniales Video von neoParadise gestoßen, welches all das auf den Punkt bringt. 😉

3 Comments

  • Julian R. sagt:

    Ich finde den Neo-Sketch polemisch und problematisch. Denn er stellt sich nicht der Tatsache, dass die neuen Medien es durchaus jedem Menschen ermöglichen, individuell tätig zu werden für eine Sache. Und sei es eben nur durch einen Klick. Klar hilft das nichts, aber wenn nur jeder Millionste in der Position ist, mehr zu tun als all die anderen, dann hat sich all das Getue und Geklicke schon gelohnt.

    Das Problem ist, dass das ZDF, zumindest die an o.a. Video beteiligten offenbar nicht erkannt haben, dass wir alle uns in einer Übergangsphase befinden. Die Kommunikation von morgen ist schon da, nur weiß noch keiner so recht, wie sich das jetzt auf die Realität auswirken wird. Die Ideen müssen erst noch hineinwachsen in diese neuen Strukturen.

    Jetzt die alte Leier zu spielen und einfach nur zu implizieren, Facebook-Like-Klicker fühlten sich wie die Che Guevaras von morgen, ist kurzsichtig, polemisch und beleidigend.

    Lieber habe ich eine Aufmerksamkeit für diese Kony-Sache, als dass ich keine Aufmerksamkeit für diese Sache habe.

    Die Leute von Sea Shepherd werden auch nicht mehr, wenn wir ihren Twitterfeed lesen. Aber sie haben mehr Geld, wenn sie auch meine Spende bekommen.

  • Florian sagt:

    Ich gebe dem 1. Kommentar recht. Das oben eingebundene Video ist so kurzsichtig, dass man sich echt an den Kopf fassen muss, dass der Verantwortliche das abgenickt hat. Das ist selbst als Satire doof.

    • @Julian und Florian:
      Das neoParadise Video stellt das Ganze natürlich sehr überzogen dar, aber ich finde die Idee dahinter und die Kritik am Original KONY Video berechtigt.

      Ich weiß nicht, ob ihr einen Blick auf den Artikel bei Spreeblick geworfen habt, aber (nicht nur) dort wird klar, dass Invisible Children keineswegs die Gutmenschen sind, von denen man uns im Video überzeugen möchte. Auch an anderer Stelle im Netz wird die KONY 2012 Kampagne stark kritisiert.

      Daher finde ich es richtig auch auf so etwas aufmerksam zu machen.

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