Amazon fordert Preisparität im Marketplace, ab 1. Mai verpflichtend für Verkäufer

Den Amazon Marketplace Händlern geht es an den virtuellen Kragen: Amazon fordert die Verkäufer zur Preisparität auf. Was bedeutet das? Ab dem 1. Mai dürfen Verkäufer ihre im Amazon Marketplace angebotenen Artikel auf anderen Portalen bzw. Online Shops nicht mehr günstiger anbieten.

Der Amazon Marketplace wird seit der Einführung für viele Händler immer mehr zum beliebten Werbeplatz, kann man die Bekanntheit von Amazon doch optimal nutzen um auf den eigenen Online Shop aufmerksam zu machen. Dies geschieht zum einen durch den Einsatz des eigenen Logos, andere Händler benutzen direkt ihre URL als Benutzernamen um Kunden auf die eigene Seite zu locken.

Die vom jeweiligen Händler im Marketplace angebotenen Artikel waren bei Amazon dann meist teurer gelistet als im eigenen Online Shop. Wen wundert’s, denn bei Amazon kommen zum Verkaufserlös teilweise saftige Gebühren hinzu. Diesem Treiben möchte Amazon nun ein Ende bereiten.

Ab dem 31. März, mit einer Übergangsfrist bis zum 1. Mai, treten für Amazon Marketplace Verkäufer neue Teilnahmebedingungen in Kraft. Diese besagen, dass „der Artikelpreis und der Gesamtpreis (insgesamt zu zahlender Preis, ohne Steuern) für alle Artikel, die ein Verkäufer auf Amazon.de anbietet, im Vergleich zu anderen nicht ladengeschäftgebundenen Vertriebskanälen dieses Verkäufers, grundsätzlich gleich günstig oder günstiger sein müssen.

Für Verkäufer bedeutet diese Änderung in den Bedingungen, dass sie entweder ihre Artikel zum gleichen Preis wie im eigenen Shop anbieten müssen (was sich aufgrund der Amazon Gebühren wohl nicht lohnen wird), oder aber ihre Artikel vom Marketplace entfernen müssen, denn „Verkäufer, die nicht bereit sind, Preisparität zu bieten, sollten ihre Angebote entfernen, da Verkäufer, die unsere Geschäftsbedingungen nicht einhalten, das Recht auf Amazon.de zu verkaufen verlieren werden“.
Für Amazon Kunden bedeutet dies wohl, dass etliche Angebote aus dem Marketplace verschwinden werden, da es sich für die jeweiligen Händler einfach nicht mehr lohnt dort anzubieten.

Ich kann daher den Schritt von Amazon zwar verstehen, ein „Preismonopol“ jedoch nicht befürworten, da damit sicherlich auch das ein oder andere gute Marketplace Angebot verschwinden wird. Es sollte jeder frei entscheiden dürfen, zu welchem Preis er im Marketplace verkauft. Bei einem teuren Angebot muss ja niemand zuschlagen und ich denke Amazon wird durch die Änderung die Verkäufer eher abschrecken, wodurch Umsätze und dadurch auch Gebühren verloren gehen.

Was haltet ihr von der geforderten Preisparität und den Änderungen in den Teilnahmebedingungen?

5 Comments

  • Haase sagt:

    Hallo,

    für mich stellt sich die Frage, ob dies kartellrechtlich überhaupt zuläsig ist!

  • Ich gehe davon aus, dass Amazon diese Bevormundung nicht durchsetzen wird. Was sollte Amazon auch groß unternehmen, wenn sich ein Verkäufer nicht daran hält? Amazon könnte den Verkäufer von der Plattform ausschliessen, was zur Folge hat, dass Amazon möglicherweise Gebühren verloren gehen. Desweiteren stärkt diese Regelung andere Vertriebsplattformen, da die verlorenen Verkäufer ein geringeres Angebot bei Amazon bedeuten. Je geringer das Angebot, desto eher werden sich auch Käufer von Amazon verabschieden.

    Die Bevormundung von Ebay bei den kostenlosen Versandkosten bei Büchern vor nicht all zu langer Zeit, sowie die jetzt wieder mögliche Eingabe von Versandkosten zeigt ziemlich gut auf, dass auch sehr große Anbieter nicht alles durchsetzen können, was ihnen so einfällt. Ebay hat für den Versuch jedenfalls die Quittung bekommen.

  • Dealking sagt:

    Ich kann einfach nur jedem, der davon betroffen ist raten, sich nicht daran zu halten. Es wird sich keinesfalls lohnen auf diesen Zwang einzugehen, dann muss Amazon eben aufgegeben werden aber dafür soll Amazon erst einmal selber aktiv werden und den Account kündigen. Wenn sich niemand daran hält, bin ich einmal gespannt, wieviele Kündigungen man tatsächlich ausspricht, bis es sich in den Zahlen bemerkbar macht.

    Für diejenigen, für die es existenziell wichtig ist, auf Amazon zu verkaufen, gilt: Einfach eine neue Firma auf einen anderen Namen gründen, mit der ausschließlich auf Amazob verkauft wird. Klingt komplizierter als es ist und wer tatsächlich auf Amazon angewiesen ist, für den wird es sich lohnen. Dies sollte aber unbedingt VOR der Kündigung durch Amazon gemacht werden, da Amazon nämlich zahlreiche Tricks hat festzustellen, ob jemand, der einmal gekündigt wurde, mit irgendwelchen Tricks sich wieder neu anmeldet.

  • peter sagt:

    Bin zufällig auf http://www.amacheck.de/fernseher.php gestoßen, naja sieht so aus, als wär die Seite noch nicht ganz fertig, aber ich bin mal gespannt, ob das noch was wird. anscheinend mit Preisalarm und Tiefstpreise.

  • Stefan sagt:

    Ich finde es richtig so von Amazon. Ein Händler der mehrere Preise anbietet ist in meinen Augen unseriös und hat nichts in Amazon verloren.

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